Dienstag, 31. August 2010

Überstunden ohne Nebenwirkungen

Es ist etwas eingetreten, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet habe: ich arbeite hier wirklich viel.

Nicht, dass ich gehofft hatte, mich zurücklehnen zu können, ein bisschen kopieren hier, ein bisschen formatieren da. Ich bin absolut positiv überrascht, denn ich habe wirklich und ehrlich wahnsinnig spannende Projekte. Aus meiner bisherigen Laufbahn kenne ich keine Projekte, bei denen uns ein Kunde soviel Vertrauen und Mitspracherecht einräumte. Und meine Kollegen scheinen meinen Input wirklich zu schätzen, auch wenn ich statt 'slides' aus Versehen immer noch 'charts' sage.

Warum ich um 23:00 Uhr immer noch so vom Job rede? Es könnte damit zusammen hängen, dass ich erst vor einer halben Stunde Feierabend gemacht habe. Das Lustigste dabei ist, dass es mich nicht stört. Denn ganz ehrlich, was soll ich vor 22.00 Uhr in meiner Wohnung und wie könnte ich mich anders dazu zwingen, meine unzähligen Blasen an meinen Füßen abheilen zu lassen?

Außerdem hatte ich es noch nie so nah vom Büro nach haus und ich gehe ja auch gar nicht 'nach hause'. Ich gehe nur in mein Apartement, in dem ich schlafe. Nichts, worauf ich mich besonders freue, nichts was mich bindet, nur ein praktischer Ort. Für mich eine völlig neue Erfahrung.

Natürlich wird es nicht immer so viel zu tun geben. Es macht ein wenig den Eindruck, als wollten wir alle hier unseren Schreibtisch vor dem labour day weekend leeren. Und für meinen Teil gilt das auch absolut: Björn wird mich besuchen und wir werden erst NY und dann DC erkunden.

Falls sich dies kurzfristig negativ auf meinen Blog-Pflege-Eifer auswirken sollte, hoffe ich sehr, dass ich dies mit Fotos und Geschichten aus DC wieder gut machen kann. Denn es wäre doch gelacht, wenn die Stadt der extremen Parkgebühren, der kostenlosen Museen und seit neustem die Stadt des Irak-Rückzugs (großartige Bilder von Joe-Top Gun-Biden auf nytimes.com) keine lustigen Episoden für mich parat hätte.