Mittwoch, 25. August 2010

Stadt der Extreme

Ein Tag in NY kann von den klimatischen Bedingungen durchaus mit den Tropen mithalten. Heiße feuchte Luft in der Subway, auf den Straßen neblig bei Regen und diesig bei Sonne und in den höheren Ebenen (sprich in den Gebäuden) total kalt. Erst jetzt gewöhne ich mich langsam an die Temperaturveränderungen und friere nicht direkt, wenn ich die Agentur betrete.

Auch optisch bekommt man das Gefühl, dass Manhattan nur schwarz und weiß kennt. Innerhalb von 20 Minuten auf meinem Weg zur Arbeit passiere ich Subway-Stationen, in denen Rohre an der Decke so stark lecken, dass sich große Pfützen auf den Wegen gebildet haben. Schon am ersten Tag habe ich gelernt, nicht durch oder über die Pfützen zu laufen, da man mit großer Sicherheit dicke Tropfen von mehr oder weniger sauberem Kondenswasser abbekommt. Wenige Minuten später stehe ich allerdings in einem mit schwarzem Marmor getäfelten Aufzug. So viel zu Extremen.

In einem ist Manhattan aber absolut konstant: New York ist laut. Die ständigen Sirenen, das dumpfe Rauschen der Subway, das ich sogar im BBDO-Gebäude höre, das Klicken der Absätze, das Schlappen der unzähligen FlipFlops, die sowohl Touristen als auch die arbeitende Bevölkerung als „Unterwegs-Schuh" benutzen. Wahrscheinlich bin ich die Einzige, die den ganzen Tag nur ein paar Schuhe trägt. Schaue ich unter die Tische meiner Kolleginnen, so finde ich da immer mindestens ein paar FlipFlops, ein Paar Ballerinas und ein Paar High Heels (falls abends noch was geplant ist). Ich glaube, deshalb sieht man auch selten kleine Handtaschen in Manhattan. Der halbe Schuhschrank will ja auch irgendwie transportiert werden.

Das Faszinierende bei dem andauernden Lautstärkepegel ist allerdings, dass man sich wirklich schnell daran gewöhnt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich die Lautstärke in den ersten Tagen als störend empfunden habe. Und ich vermute, dass ich sie in 2 Wochen gar nicht mehr registrieren werde.