Sonntag, 19. September 2010

Ohne Krone, ohne mich.

Eigentlich wollte ich heute den Tag mit einer Fahrt nach Liberty Island und Ellis Island beginnen. Eigentlich. Diesen Plan hatten anscheinend noch tausend Andere, die schon brav in Reih und Glied standen, als ich den Battery Park gerade erreichte. $20 für 2 Stunden warten, keinen Zugang zur Krone und eine überfüllte kleine Insel? Dafür war das Wetter nun wirklich zu gut.

Also habe ich noch einmal die Staten Island Ferry genommen, kostenlos und (überraschend) leer. Man sollte doch meinen, dass die kostenfreien Attraktionen besonders überlaufen sind, aber das hat sich anscheinend noch nicht genügend rumgesprochen. Oder es steht nicht im chinesischen Lonely Planet...

Bei allerbestem Wetter stand ich vorne am Bug und hatte eine wunderbare Sicht.
Den Nachmittag habe ich diesmal im East Village verbracht. Verglichen mit der West Side mit Chelsea und MePa ist das East Village ruhiger. Hier haben Stella McCartney und Alexander McQueen keine Boutiquen, hier spürt man den Einfluss der NYU. Überall kleine Cafés mit Studentenrabatt, kleine Delis und Second Hand Shops. Ein tolles Kontrastprogramm.

Zum Lunch habe ich mir bei Porchetta ein Sandwich geholt und mich in den Tompkins Square Park gesetzt. Hier war zeitgleich Markt und jeder Stand bot kostenlos das angebotene Obst zum Probieren an. Ich hatte noch nie zuvor asiatische Birnen gesehen, geschweige denn gegessen. Eine orange, runde Frucht, die vom Geschmack her an eine Mischung aus Apfel, Birne und Honigmelone erinnert. Köstlich!

Danach habe ich mich von Café zu Café bewegt, Karten geschrieben, Bücher gelesen und günstigen Kaffee und Eistee genossen. Die Momofuku Milkbar allerdings, der Trendspot aller Zeitungen, ist meiner Meinung nach überbewertet. Macht aber nichts, denn es gibt genügend New York Magazine-Hörige, die das ganz offensichtlich anders sehen. Und ich bekomme alles, was ich für einen gemütlichen Sonntag nachmittag brauche, im Café Mocha.